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Professionelles Handeln III: Gesprächsführung, Pädagogische Diagnostik & Fallanalysen

Modulbezeichnung:
Bezeichnung des Moduls innerhalb des Studiengangs. Sie soll eine präzise und verständliche Überschrift des Modulinhalts darstellen.
Professionelles Handeln III: Gesprächsführung, Pädagogische Diagnostik & Fallanalysen
Studiengang:
Studiengang mit Beginn der Gültigkeit der betreffenden ASPO-Anlage/Studienordnung des Studiengangs, in dem dieses Modul zum Studienprogramm gehört (=Start der ersten Erstsemester-Kohorte, die nach dieser Ordnung studiert).
Pädagogik der Kindheit, Bachelor, ASPO 01.10.2019
Code: PdK-502
SAP-Submodul-Nr.:
Die Prüfungsverwaltung mittels SAP-SLCM vergibt für jede Prüfungsart in einem Modul eine SAP-Submodul-Nr (= P-Nummer). Gleiche Module in unterschiedlichen Studiengängen haben bei gleicher Prüfungsart die gleiche SAP-Submodul-Nr..
P322-0174, P322-0175
SWS/Lehrform:
Die Anzahl der Semesterwochenstunden (SWS) wird als Zusammensetzung von Vorlesungsstunden (V), Übungsstunden (U), Praktikumsstunden (P) oder Projektarbeitsstunden (PA) angegeben. Beispielsweise besteht eine Veranstaltung der Form 2V+2U aus 2 Vorlesungsstunden und 2 Übungsstunden pro Woche.
3SU (3 Semesterwochenstunden)
ECTS-Punkte:
Die Anzahl der Punkte nach ECTS (Leistungspunkte, Kreditpunkte), die dem Studierenden bei erfolgreicher Ableistung des Moduls gutgeschrieben werden. Die ECTS-Punkte entscheiden über die Gewichtung des Fachs bei der Berechnung der Durchschnittsnote im Abschlusszeugnis. Jedem ECTS-Punkt entsprechen 30 studentische Arbeitsstunden (Anwesenheit, Vor- und Nachbereitung, Prüfungsvorbereitung, ggfs. Zeit zur Bearbeitung eines Projekts), verteilt über die gesamte Zeit des Semesters (26 Wochen).
5
Studiensemester: 5
Pflichtfach: ja
Arbeitssprache:
Deutsch
Prüfungsart:
Modularbeit (MA): benotet (N)

[letzte Änderung 04.09.2019]
Verwendbarkeit / Zuordnung zum Curriculum:
Alle Studienprogramme, die das Modul enthalten mit Jahresangabe der entsprechenden Studienordnung / ASPO-Anlage.

PdK-502 (P322-0174, P322-0175) Pädagogik der Kindheit, Bachelor, ASPO 01.10.2019 , 5. Semester, Pflichtfach
Arbeitsaufwand:
Der Arbeitsaufwand des Studierenden, der für das erfolgreiche Absolvieren eines Moduls notwendig ist, ergibt sich aus den ECTS-Punkten. Jeder ECTS-Punkt steht in der Regel für 30 Arbeitsstunden. Die Arbeitsstunden umfassen Präsenzzeit (in den Vorlesungswochen), Vor- und Nachbereitung der Vorlesung, ggfs. Abfassung einer Projektarbeit und die Vorbereitung auf die Prüfung.

Die ECTS beziehen sich auf die gesamte formale Semesterdauer (01.04.-30.09. im Sommersemester, 01.10.-31.03. im Wintersemester).
Die Präsenzzeit dieses Moduls umfasst bei 15 Semesterwochen 45 Veranstaltungsstunden (= 33.75 Zeitstunden). Der Gesamtumfang des Moduls beträgt bei 5 Creditpoints 150 Stunden (30 Std/ECTS). Daher stehen für die Vor- und Nachbereitung der Veranstaltung zusammen mit der Prüfungsvorbereitung 116.25 Stunden zur Verfügung.
Empfohlene Voraussetzungen (Module):
Keine.
Als Vorkenntnis empfohlen für Module:
Modulverantwortung:
Studienleitung
Dozent/innen:
Prof. Dr. Charis Förster
Dr. Laura Venitz


[letzte Änderung 16.04.2024]
Lernziele:
Es geht  darum, die Studierenden mit der Besonderheit pädagogischer Diagnosen und Fallanalysen vertraut zu machen. Diese Besonderheit besteht vor allem darin, dass im Gegensatz z.B. zu medizinischen Diagnosen in der Pädagogik und Sozialen Arbeit eine fachliche Expertise über die Problematik eines Falles nur mit Hilfe der Rekonstruktion der Problemgeschichte von Klientinnen und Klienten und deren Beteiligung möglich ist. Die zentrale „Methode“ hierfür bildet das Gespräch mit den Klientinnen und Klienten und die daran anschließende Analyse mit Hilfe von Methoden zur Strukturierung primär verbaler Daten durch die zuständige Fachkraft; zuweilen auch (interdisziplinär zusammengesetzten) fachlichen Teams.
Der Einstieg in die Thematik im Seminar erfolgt über den klassischen Text von Alice Salomon „Soziale Diagnose“, weil hierin sowohl Elemente modernen Fallarbeit als auch nicht mehr praktizierte Verfahren der Diagnoseerstellung enthalten sind. Im Anschluss daran werden die Professionskonzepte: Fallverstehen in der Begegnung, multiperspektive/sozialpädagogische Fallarbeit, stellvertretende Krisenbewältigung vorgestellt. Im letzten Teil des Seminars geht es dann darum, auch  in Form von Übungsbeispielen, zentrale Methoden zur Strukturierung von Diagnose- und Fallmaterial aufzuzeigen und auf der Grundlage von Fallmaterialien das hermeneutische und selbstreflexive Verstehen zur Ausbildung eines fachlichen Habitus zu üben.   
Das zentrale Ziel des Seminars besteht darin, ein Verständnis für die Vielfältigkeit, zuweilen Ambivalenz, Widersprüchlichkeit und kreativen Momente pädagogischer Prozesse zu vermitteln. Damit soll ein Beitrag zur Entwicklung eines professionellen Habitus geleistet werden, der sich vor allem auszeichnet durch Offenheit, Zuhören, genaues Beobachten, Geduld, Verstehen statt schnellem (Ver-)Urteilen, Überzeugung von der Wandlungsfähigkeit von Menschen. Darunter fällt auch die Erkenntnis der Notwendigkeit, sich immer wieder fortzubilden und eigene fachliche Überzeugungen kritisch zu hinterfragen.


[letzte Änderung 04.09.2019]
Inhalt:
1. Differenzierte Betrachtung von professionellen Entscheidungen und Handeln
2. Ein Verständnis zentraler Unterschiede zwischen lebensweltlichem, wissenschaftlichem und professionellem Wissen und Handeln
3. Die Erlangung der Erkenntnis, dass die zentrale Grundlage von professionellem Handeln keine Technik oder Methode bildet, sondern offene, kommunikative, auch (selbst)kritische Grundeinstellungen (ein Habitus) gegenüber dem Arbeitsfeld, gegenüber den Klientinnen und Klienten, gegenüber der fachlichen Weiterentwicklung und gegenüber anderen Professionen.
4. Grundkenntnisse der Professionskonzepte „Fallverstehen in der Begegnung“ (Hildenbrand 2011), „multiperspektivische und sozialpädagogische Fallarbeit“ (Müller 2009 und Braun/Graßhoff/Schweppe 2011), „stellvertretende Krisenbewältigung“ (Kraimer 2014) und „Paradoxien des professionellen Handelns“ (Schütze 1997).
5. Vertraut werden mit einigen Methoden zur Erstellung von pädagogischen Diagnosen und Fallanalysen (z.B. Genogramme, Netzwerkkarten, Erzählungen als Grundlage von prozess- und biographiebezogenen Diagnosen, Dokumentation für die Gestaltung von pädagogischen Prozessen, Notwendigkeit und zugleich Problematik von Akten), Gesprächsführung und Kommunikation

[letzte Änderung 04.09.2019]
Weitere Lehrmethoden und Medien:
-Vortrag
-Textarbeit
-Gruppenarbeit
-Seminarbeiträge und Diskussion

[letzte Änderung 04.09.2019]
Literatur:
Berger, Peter L.; Luckmann, Thomas (2003). Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Frankfurt a.M., Fischer.
Braun, Andrea; Graßhoff, Gunther; Schweppe, Cornelia (2011). Sozialpädagogische Fallarbeit. München, Basel, Ernst Reinhardt Verlag.
Compe, Arno; Helsper, Werner (Hrsg.): Pädagogische Professionalität. Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns. Frankfurt a. M., Suhrkamp.
Gehres, Walter (2011). Lebenswelt, Wissenschaft, Professionalität. Ein Forschungsbericht über neuere Beiträge zur Gestaltung von Schnittstellen. In: Sozialwissenschaftliche Literaturrundschau (SLR), 34. Jg, Heft 62, 59-78.
Hildenbrand, Bruno (2010). Familienrekonstruktion in der Praxis. In: Bock, Karin; Miethe,. Ingrid (Hrsg.): Handbuch Qualitative Methoden in der Sozialen Arbeit. Opladen & Farmington Hills, Barbara Budrich, 396-404.
Hildenbrand, Bruno (2007/2011). Einführung in die Genogrammarbeit. Heidelberg, Carl-Auer Kompakt.
Kraimer,  Klaus (2014). Fallrekonstruktive Soziale Arbeit. Ansätze, Methoden, Optionen. Einführung mit Glossar und Bibliongrafie. Ibbenbüren, Münstermann Verlag.
Motzke, Katharina (2014). Soziale Arbeit als Profession. Zur Karriere „sozialer Hilfstätigkeit“ aus professionssoziologischer Perspektive. Berlin und Toronto, Barbara Budrich.
Müller, Burkhard (2009). Sozialpädagogisches Können. Ein Lehrbuch zur multiperspektivischen Fallarbeit. Freiburg im Breisgau, Lambertus.
Salomon, Alice (2003, 1926). Soziale Diagnose. In: Salomon, Alice: Frauenemanzipation und soziale Verantwortung. Ausgewählte Schriften Band 3: 1919-1948, herausgegeben von Adriane Feustel. München, Lucherhand-Verlag, 255-314.
Schütze, Fritz (1997). Organisationszwänge und hoheitsstaatliche Rahmenbedingungen im Sozialwesen: Ihre Auswirkung auf die Paradoxien des professionellen Handelns. In: Compe, Arno; Helsper, Werner (Hrsg.): Pädagogische Professionalität. Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns. Frankfurt a. M., Suhrkamp, 183-275.
Smith, Dorothy E. (1976). K ist geisteskrank. Die Anatomie eines Tatsachenberichts. In: Weingarten, Elmar; Sack, Fritz; Schenkein, Jim (Hrsg.): Ethnomethodologie. Beiträge zu einer Soziologie des Alltagshandelns. Frankfurt a. M., Suhrkamp, 368-415.
Weitere Literatur wird zu Beginn der Veranstaltungen genannt.
 

[letzte Änderung 04.09.2019]
[Thu Nov 21 10:36:31 CET 2024, CKEY=pphigpd, BKEY=pdk3, CID=PdK-502, LANGUAGE=de, DATE=21.11.2024]